Der Elch und der Elefant im Wohnzimmer

Man kennt die Geschichte vom rosa Elefanten mit den violetten Punkten, wobei die Farbgebung des Elefanten durchaus divergiert.

Jemand wird gebeten nicht an den rosa Elefanten mit den violetten Punkten zu denken. Und schon ist das Bild im Kopf. Das „Nicht-Denken“ an den Elefanten ist quasi unmöglich-oder?

So was Ähnliches gibt´s auch mit dem Elch. Also ein Elch-ein Ausgewachsener, der im Wohnzimmer steht und zu allem Übel noch streng riecht. Er braucht jede Menge Platz und durch seine ungelenken Bewegungen zerstört er Vasen und Co. Hier ist jetzt die Herausforderung nicht über den Elch zu sprechen. Obwohl er da ist, schlecht riecht und poltert gibt´s ein geheimes Abkommen. Sprechverbot! Keinesfalls darüber reden! Bei Strafe strengstens verboten!

Also tun alle so, als ob der Elch gar nicht da wäre. Und wenn der Elch mal was verbockt ist vermeintlich nichts passiert oder andere regeln die Situation für den Elch. Obwohl die Situation alle fordert schreit keiner:“ Raus mit dem Elch!“.

Völlig unwirklich, geht ja gar nicht oder einfach unmöglich, denkt man sich-stimmt´s?

Und doch spielt sich diese Szene oft im Zusammenhang mit Alkohol ab. Die Kollegin, die den Alkohol-Spiegel halten muss um zu funktionieren, der Kumpel aus dem Verein, der oft über den Durst trinkt, die Familie, die ihre Sonntage im Wirtshaus verbringt.

Jeder bemerkt das Problem, keiner spricht darüber –genau wie bei der Elchgeschichte. Und, vor Augen geführt, wird es eine echte Herausforderung nicht daran zu denken, ganz wie beim rosa Elefanten.  Ist nicht das völlig unwirklich, unmöglich und geht gar nicht?

Zuviel Alkohol ist nicht nur schlecht für den Körper sondern auch fürs Miteinander. Also brechen wir ein Tabu. Sprechen wir über den Elch- also den Alkohol, reflektieren wir wieviel Alkoholgenuss eigentlich normal ist und ob das nächste Glas tatsächlich noch sein muss. Holen wir uns Hilfe, wenn wir sie brauchen uns seien wir stolz darauf das Problem in Angriff zu nehmen!

Gesund & Fit durch weniger Alkohol

Am 05. und 06. Mai sind wir bei der KroneFIT Gesundheitsmesse in Graz

Dort wollen wir mit Ihnen darüber sprechen, wie sich weniger Alkohol positiv auf Ihre Gesundheit auswirken kann. Außerdem gibt es vor Ort die Möglichkeit, mit einem Selbsttest herauszufinden wie es denn um den eigenen Alkoholkonsum steht.

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Gegen Abgabe dieses ausgefüllten Gutscheins erhalten Sie am 5. oder 6. Mai 2017 bei der Gesundheitsmesse KroneFIT ein ermäßigtes Vorteilsticket um € 3,– (inkl. MwSt.)

 

05. – 06. Mai
Messe Graz, Halle A

Weniger Alkohol ist gut für das Miteinander

Gesundheitliche Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum

Die meisten Menschen wissen, dass Alkohol der Leber schaden kann. Doch viele unterschätzen die Gefahren von regelmäßigem Konsum enorm. Denn der Schritt vom Genuss zum Muss ist nur ein kleiner. Das zeigt auch die Statistik: derzeit sind über 50.000 Steirer alkoholabhängig, weitere 125.000 sind gefährdet und zeigen ein sogenanntes „problematisches Konsumverhalten“.

Stärkerer Alkoholkonsum lässt die Wahrscheinlichkeit von Herzinfarkten deutlich steigen, und steigert das Krebsrisiko enorm. Alkohol ist an der Entstehung von Krebs mitbeteiligt. So konnte bei einer Reihe von Krebserkrankungen, insbesondere bei Karzinomen der Speiseröhre, des Magen- und Darmtraktes, der Bauchspeicheldrüse, der weiblichen Brust und der Leber, Alkohol als Mitverursacher für deren Entwicklung erkannt werden.

Weiters schädigt regelmäßiges stärkeres Trinken das Nervensystem. Es beeinflusst auch die Sexualfunktion. Bei Männern kann es zu Potenzstörungen kommen, bei Frauen zu Zyklusstörungen und zu Störungen des Sexualtriebes.

Mit erhöhtem Alkoholkonsum entstehen auch soziale Probleme 

Vor allem die sozialen Auswirkungen, machen den Alkohol so problematisch. Die Warnzeichen sind dabei oft nicht sofort als solche erkennbar: Es kommt zu Wesens- und Leistungsveränderungen, geringerer Aufmerksamkeit, erhöhter Ermüdung oder Verringerung der Urteils- und Kritikfähigkeit – sowie dem Verlust von Interessen, massive Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Depression und/oder Persönlichkeitsveränderungen.

Das hat sowohl familiäre Auswirkungen, als auch berufliche. Vor allem Kinder leiden besonders stark darunter, wenn ein Familienmitglied zu viel trinkt. Fast jedes vierte Kind in Österreich lebt in einem Haushalt mit einem alkoholabhängigen oder missbrauchenden Familienmitglied. Und oft beeinflusst das ihr gesamtes weiteres Leben – denn ihr Familienalltag ist geprägt von Unsicherheit, Zweifel, Angst und immer wieder auch Gewalt.

Wer öfter auf Alkohol verzichtet tut damit nicht nur seinem Körper etwas Gutes, sondern verringert das Risiko durch den übermäßigen Alkoholkonsum sein soziales Umfeld zu belasten. Schöne Momente können bewusst genoßen werden – egal ob Zeit mit der Familie, beim Sport, in der Natur oder mit Freunden.

 

Volkswirtschaftliche Folgen von Alkohol

Die Alkoholkrankheit verursachte im Jahr 2011 Kosten von EUR 374 Mio. alleine an direkten medizinischen Kosten. Das sind 1,4% aller Kosten im Gesundheitswesen. Rechnet man die medizinischen Kosten einer Bevölkerung des Jahres 2011, die durch Alkohol in Zukunft anfallen, mit, so entstehen (zu heutigem Wert) Kosten von EUR 1.518 Mio.

Dazu kommen Kosten für Krankenkassen, Pflegegeldzahlungen, Invaliditätspensionen, Witwenpesnionen, der Produktivitätsausfall am Arbeitsplatz uvm. Die Studie von Czypionka (2013) zeigt, den Gesamtsaldo: Die Kosten von Alkoholkonsum überwiegen den „Nutzen“ um EUR 737,9 Mio. oder 0,25% des BIP. Der Saldo aus zukünftigen Jahren zu heutigen Werten beträgt EUR 17.692 Mio.

 

 

 

Die 7 größten Mythen über Alkohol

Immer wieder hört man dieselben Aussagen rund um Alkohol: Schnaps kurbelt die Verdauung an. Alkohol verdunstet beim Kochen. Doch was ist dran an den weitverbreiteten Informationen? Wir haben die größten Mythen rund um Alkohol mal genauer unter die Lupe genommen.

Mythos 1

Schnaps kurbelt die Verdauung an.

Ein deftiges Essen bietet immer auch den Anlass für einen Schnaps. Dieser fördert schließlich die Verdauung, sagt man. Doch dieser Mythos stimmt nicht. Höhere Mengen an Alkohol verlangsamen die Verdauung eher, anstatt sie zu fördern. Möglicherweise verschafft Schnaps kurzzeitig ein angenehmes Gefühl, da er das Völlegefühl betäubt. Der Magen entleert sich durch Alkohol aber langsamer.

Mythos 2

Bier auf Wein, das lass sein – Wein auf Bier, das rate ich dir.

Ein gern gesagter Spruch, wenn man auf Feiern sein Getränk wechselt. Doch inwieweit beeinflussen die Art und Reihenfolge des Konsums bestimmter alkoholischer Getränke den Kater am nächsten Tag? Studien zeigen, dass es egal ist, in welcher Reihenfolge Bier und Wein getrunken wird.

Man vermutet, dass sich der Ursprung des Mythos historisch erklären lässt. Früher konnten sich arme Menschen nur Bier leisten. Wer aber gesellschaftlich aufstieg, konnte sich unter Umständen auch Wein gönnen. Wein auf Bier war also erstrebenswert. Umgekehrt wohl eher nicht.

Mythos 3

Alkohol verdunstet beim Kochen.

Alkohol kocht bei niedrigerer Temperatur als Wasser. Man denkt deshalb, dass Alkohol beim Kochen verdunstet. Das ist jedoch ein Mythos. Experimente widerlegen, dass der gesamte Alkohol verdunstet. Je nach Rezept verbleiben beim Kochen vier bis 85 Prozent Alkohol im Essen. Abhängig von der Kochtemperatur, den Zutaten und dem Kochgefäß.

Mythos 4

Ein Glas Rotwein am Tag ist gut für das Herz.

Der Irrglaube, dass ein Glas Rotwein am Tag gut für das Herz sei, ist weit verbreitet. Wer aus Genuss gelegentlich ein Glas Rotwein trinkt, muss sich zwar keine Sorgen um die Gesundheit machen, etwas Gutes tut man der Gesundheit damit aber nicht. Für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie zum Beispiel Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen erhöht sich das Risiko – selbst bei einem moderaten Alkoholkonsum. Dies gilt nicht für Herzinfarkt.

Mythos 5

Getränke mit geringerem Alkoholgehalt sind weniger schädlich.

Dieser Mythos stimmt nicht. Entscheidend ist die Gesamtmenge des konsumierten Alkohols. Das heißt: Ob man 300 ml Bier, 125 ml Wein oder 40 ml Whisky trinkt, spielt keine Rolle. In allen drei Getränken ist die gleiche Menge Reinalkohol enthalten.

Mythos 6

Alkohol hilft bei Schlafproblemen.

Weil Alkohol müde machen kann, ist der Glaube verbreitet, dass Alkohol bei Schlafproblemen hilft. Doch das stimmt ebenfalls nicht. Wer vor dem Schlafengehen größere Mengen Alkohol trinkt, schläft zwar oft schneller ein, nimmt dem Körper aber die Nachtruhe. Statt im Schlaf Erholung zu finden, ist der Körper damit beschäftigt, den Alkohol abzubauen. Dadurch verkürzen sich die Tiefschlafphasen. Man schläft unruhig und wacht häufig auf.

Mythos 7

Rauschtrinken ist nur bei Jugendlichen verbreitet.

Starker Alkoholkonsum wird manchmal vor allem als Problem von Jugendlichen betrachtet. Doch diese Annahme ist ein Irrtum. Untersuchungen zeigen, dass Rauschtrinken in allen Altersgruppen vorkommt. Laut der österreichischen Gesundheitsbefragung 2019 ist Rauschtrinken bei Personen im Alter von 15 bis 29 Jahren am häufigsten verbreitet (Männer: 36,3 %, Frauen: 24 %). Obwohl die Männer mit zunehmendem Alter weniger „Rauschtrinken“ zeigt sich folgendes: Ein Viertel der 30- bis 44-jährigen und ein Fünftel der 45- bis 59-jährigen Männer haben zumindest einmal im Monat dieses riskante Trinkmuster. Bei den gleichaltrigen Frauen lagen diese Anteile bei 9,6 % bzw. 7,2 %.

Als Rauschtrinken wird ein mindestens einmal im Monat stattfindender Alkoholkonsum bezeichnet, bei dem bei einer Gelegenheit sechs oder mehr alkoholische Getränke konsumiert werden, wie zum Beispiel bei einer Feier, bei einem Essen, abends im Freundeskreis oder allein zu Hause. Ein Getränk entspricht etwa einem Seidel Bier, einem Achtel Wein, zwei kleinen Schnäpsen, einem Cocktail/Longdrink oder einer Flasche Alkopop.

Quellen

Gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/acht-fakten-ueber-alkohol.html

Österreichische Gesundheitsbefragung 2019, http://www.statistik.at/web_de/services/publikationen/4/index.html?includePage=detailedView&sectionName=Gesundheit&pubId=794

Stiftung Gesundheitswissen, https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/risikofaktor-alkohol/leben-ohne-alkohol#was-ist-an-gaengigen-mythen-ueber-alkohol-dran

Über die Alkholpräventionskampagne

Die Kampagne: „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“

In Österreich wird viel Alkohol getrunken.  Im internationalen Vergleich zählen wir zu den Ländern mit den höchsten Konsumraten.  Vor allem hierzulande: denn österreichweit liegen die Steirerinnen und Steirer beim Alkoholkonsum pro Kopf im Spitzenfeld. Doch als Alltagsdroge ist Alkohol eine schleichende Gefahr, die von vielen unterschätzt wird.

Positive Bewusstseinsbildung

Die Initiative „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ wurde vom Gesundheitsfonds Steiermark ins Leben gerufen. Dabei soll eine Bewusstseinsbildung erreicht werden, die ein Umdenken im Zusammenhang mit Alkohol herbeiführt. Im Vordergrund steht Alternativen zu zeigen, wie weniger Alkohol zu einem positiveren Lebensstil führen kann.

Die Kampagne soll vor allem mit den Steirerinnen und Steirern gemeinsam stattfinden. Mehrere Mitmach-Aktionen sollen Vereine, Freundeskreise und Unternehmen motivieren, sich der Kampagne anzuschließen, und auch im eigenen Umfeld ein Vorbild im Umgang mit Alkohol zu sein.

Gleichzeitig werden im Rahmen des Aktionsplans zur Alkoholprävention zusätzliche Aufklärungsaktivitäten in allen Lebensbereichen – von der Schule über Familie und Vereine bis hin zur Prävention am Arbeitsplatz gesetzt.

Wie sage ich taktvoll Nein?

Googelt man im Internet nach „Ausreden für den Verzicht auf Alkohol“ gibt es knapp 400.000 Treffer. Hauptsächlich geht es darum Ausreden für Frisch-Schwangere zu finden. Angefangen vom Antibiotikum über den gestrigen Kater bis hin zum morgigen Zahnarztbesuch ist alles dabei. Da fragt man sich natürlich, ob es das sein kann? Brauche ich wirklich eine Ausrede um keinen Alkohol zu trinken oder um nach dem ersten Glas zu stoppen? 

Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und Anlässe zum Feiern gibt´s wirklich genug. Mutige sagen einfach „nein, danke – ich trink heute keinen Alkohol!“ Dass ein „Nein“ oder ein „Stop“ einfach so akzeptiert wird ist allerdings noch nicht auf der Tagesordnung- eventuell muss die Zeit noch reifen.

Also gibt es der Vollständigkeit und der Einfachheit halber eine unvollständige Liste mit Sätzen, die man anwenden kann, um keinen oder wenig Alkohol zu trinken!

Was  sind eure besten Argumente keinen Alkohol zu trinken? Ist es euch auch schon mal so ergangen, dass ein Nein nicht akzeptiert wird? Wir freuen uns auf eure Ausreden, Tipps und Erfahrungen unter info@mehr-vom-leben.jetzt

  • Ich spiel heut Taxi!
  • Ich steh´ total auf bio deswegen ist mir Wasser das Liebste!
  • Ich muss noch fahren!
  • Mir geht´s heut nicht so gut!
  • Alkohol schmeckt mir nicht!
  • Ich nehme Medikamente!
  • Ich nehme Antibiotikum!
  • Ich vertrage Alkohol schlecht!
  • Meine Frau ist schwanger und hat momentan eine Nase wie ein Schäferhund. Wenn ich nach Alkohol rieche muss sie sich übergeben!
  • Ich bin schwanger!
  • Ich hab morgen Zahnarztbesuch!
  • Ich trink nie Alkohol!?!
  • Ich faste!
  • Ich will abnehmen und spar mir die bösen Alkohol-Kalorien
  • Einen Kater als Haustier kann ich nicht gebrauchen
  • Ich muss mir niemanden schön trinken!
  • Ich kann auch ohne Alkohol lustig sein!

Wie es um den Jugendschutz steht

Das Steiermärkische Jugendgesetz sieht in § 28 die Durchführung von Testkäufen vor.

Ziel ist dabei nicht primär die Bestrafung, sondern eine allgemeine Erhebung, ob und wie das Gesetz gelebt wird und welches Bewusstsein die Betriebe diesbezüglich an den Tag legen. Als Betriebe gelten vor allem Gastronomiebetriebe (auch Sportzentren, Schwimmbädern udgl.), Supermärkte, Tankstellen, Imbissstuben, usw.

2014 haben 50% der getesteten Betriebe den Jugendschutz nicht eingehalten. Tendenz besser werdend.

Im 1. „Testkauf-Jahr“ (2014) wurden 1840 Testkäufe getätigt, wobei fast 50% der getesteten Betriebe Alkohol oder Tabakerzeugnisse an unsere TestkäuferInnen verkauft haben; im 2. Jahr (2015) wurden 1528 Testkäufe durchgeführt und es haben nur mehr 42% der getesteten Betriebe an Jugendliche Alkohol und Tabak verkauft. Im 3. Jahr (2016) wurden 463 Testkäufe getätigt, wobei ein weiterer Rückgang auf 38% zu verzeichnen war. Ziel ist natürlich, dass die Tendenz in Richtung „unter 10%“ geht! Im heurigen Jahr sind ca. 2000 Testkäufe geplant!

Um dem Personal die Einhaltung des Jugendschutz- Gesetztes zu erleichtern, wurde in Kooperation mit der Wirtschaftskammer, dem Land Steiermark und der Stadt Graz eine Altersdrehscheibe entwickelt. Damit soll das Berechnen des exakten Alters erleichtert und nachstehende Situationen aus der Praxis vermieden werden:

    • 14-jähriges Mädchen bekam bei einem Getränkehandel eine 1 Liter Flasche Wodka –ohne Ausweiskontrolle.
    • 16-Jähriger bekam um 7.15h in der Früh bei einer Autobahnraststation ein Glas Wodka – ohne Ausweiskontrolle.
    • Oft verlangt das Kassapersonal den Ausweis, überprüft das Alter aber nicht bzw. ist nicht in der Lage das Alter zu errechnen (oft eigenartigste Rechenmodelle).
    • Manchmal wird nur nach dem Alter gefragt und darauf vertraut, dass die Aussage richtig ist.
    • In einigen Fällen war das Personal weder der deutschen Sprache mächtig noch waren die Jugendschutzbest. bekannt.
    • Viele Gewerbetreibende wissen nicht, dass Aperol gebrannter Alkohol und somit erst ab dem vollendeten 18.Lj erlaubt ist.

Der Steirische Aktionsplan Alkoholprävention

Wir haben viel vor

In der Steiermark soll ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol etabliert werden. Weniger Alkohol bringt mehr vom Leben – wo zu viel Alkohol Einfluss auf das Leben hat und wie die schönen Momente auch ohne oder mit wenig Alkohol funktionieren können, wird in den Schwerpunkten des Aktionsplan Alkoholprävention beschrieben.

Die sieben Schwerpunkte im Überblick

Schwerpunkt 1: Investitionen in Suchtprävention bei Kindern, Jugendlichen und Familien

In Österreich lebt ein Viertel aller Kinder und Jugendlicher in einem gemeinsamen Haushalt mit einem alkoholabhängigen oder -missbrauchenden Familienmitglied (vgl. Puhm et al. 2008, S37). Alkohol ist im gesellschaftlichen Leben allgegenwärtig und bereits Dreijährige können die bevorzugte Sorte Alkohol der Eltern beim Namen nennen.

Im Jugendalter gehören das Austesten von Grenzen sowie Erfahrungen mit Grenzüberschreitungen zum Entwicklungsprozess dazu.

Kinder und Jugendliche brauchen deshalb glaubwürdige, erwachsene Vorbilder, klare und konsequent eingehaltene Jugendschutzbestimmungen, altersadäquate, sachliche Informationen zum Thema Alkohol und Programme, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol fördern.

Der Aktionsplan Alkoholprävention der Steiermark trägt diesem Umstand Rechnung indem Elternfortbildungen, Fort- und Weiterbildungen für Pädagogische Berufe, Jugendarbeit und aufsuchende Familienarbeit sowie Lebenskompetenzprogramme angeboten werden.

Schwerpunkt 2: Investitionen in Betrieblicher Alkoholprävention

Ein riskanter oder abhängiger Konsum bringt soziale und gesundheitliche Belastungen mit sich, die über kurz oder lang zur Beeinträchtigung der Arbeitsleistung und zur Vernachlässigung von Arbeitspflichten führen. Das unmittelbare Unfallrisiko erhöht sich, Fehlzeiten und Krankenstände sind die Folgen.

Wer alkoholisiert arbeitet gefährdet nicht nur sich selbst, sondern belastet auch die Kolleginnen und Kollegen.

Trotzdem wird dieses Thema immer noch tabuisiert. Der praktizierte Umgang reicht von Überreaktion bis Untätigkeit und ist geprägt von Fehlinformationen, Mythen, gut gemeinten Ratschlägen und falsch verstandener Hilfe.

Ziel des Aktionsplan für Alkoholprävention ist den steirischen Betrieben Werkzeuge zur Verfügung zu stellen die Information und Sensibilisierung möglich machen und Hilfsangebote klar aufzeigen.

Schwerpunkt 3: Selbstverpflichtung, Anreize und Schulungen in Gastronomie, Handel und Tankstellen

Branchen, die unmittelbar in die Alkoholwirtschaft miteingebunden sind wie Handel, Gastronomie und Tankstellen, haben einen gesonderten Anspruch im Umgang mit Alkohol.

Der Umgang mit Jugendschutz, mit berauschten KundInnen und die Schwierigkeiten die dieser beinhaltet erfordert ein spezielles Maßnahmenpaket.

Der Aktionsplan Alkoholprävention wird diesen Rahmenbedingungen gerecht und ergänzt den Betriebsschwerpunkt, indem die Bedarfe des alkoholhandelnden Personals erhoben sowie Schulungen für MitarbeiterInnen und Führungskräfte angeboten werden.

Schwerpunkt 4: Aktivierende Maßnahmen in Bezug auf Feste und Feiern

Vereine sind ein Ort der sozialen Begegnung – Alt und Jung, Mann und Frau leisten einen wertvollen Beitrag um kulturelle Werte und Traditionen in der Steiermark aufrecht zu erhalten. Ein funktionierendes Vereinsleben basiert auf Vorbildfunktion und einem wertschätzenden Miteinander.

Diese Vorbildwirkung und dieses Miteinander sollen besonders im Umgang mit Alkohol reflektiert werden und eine präventive und jugendschutzfreundliche Vereinskultur umgesetzt werden. Im Sinne des Aktionsplan Alkoholprävention sollen VeranstalterInnen und Vereine sensibilisiert werden, einen Beitrag zum verantwortungsvollen, genussvollen Umgang mit Alkohol zu leisten und soziale Verantwortung zu übernehmen.

Schwerpunkt 5: Sicherstellen von Kapazitäten für steigenden Beratungs- und Therapiebedarf

Der Aktionsplan Alkoholprävention soll in erster Linie einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol thematisieren. Diese Auseinandersetzung wird die Nachfrage an Beratungs- und Behandlungsangeboten für Betroffene und deren Angehörigen erhöhen.

Im Sinne dessen umfassen die Maßnahmen des Aktionsplan Alkoholprävention ausreichend bedarfsgerechte und regionale Beratungs-, Behandlungs- und Rehabilitationsangebote für Betroffene und deren Angehörige sicherzustellen sowie durch Früherkennung und Kurzinterventionen, Spätfolgen für die betroffene Person selbst, das soziale Umfeld und die gesamte Gesellschaft zu reduzieren.

Schwerpunkt 6: Kommunikationskonzept des Steirischen Aktionsplans Alkoholprävention

Am Stammtisch, beim Wirt des Vertrauens, im familiären Umfeld und Bekanntenkreis wird debattiert. Jetzt ist es Zeit über Alkohol an sich zu reden. Mittels der Kampagne „Weniger Alkohol- Mehr vom Leben“ wird der steirischen Bevölkerung Information und Wissen rund ums Thema Alkohol zur Verfügung gestellt. Fakten werden Mythen gegenübergestellt. Mittels der Aufmerksamkeit für das Thema soll das eigene Trinkverhalten reflektiert und hinterfragt werden.

Die unterschiedlichen Kommunikationsmaßnahmen und –aktivitäten dienen dem verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit Alkohol in der Steiermark einerseits und der Steigerung des Bekanntheitsgrades von Hilfsangeboten andererseits.

Schwerpunkt 7: Politische Gesundheitsarbeit 

Die Gesundheit der Bevölkerung kann nur durch gebündelte Anstrengungen in allen Politikfeldern wirksam und nachhaltig gefördert werden.

Die Gestaltung von Rahmenbedingungen durch Politik in Form von Änderungen, Beschränkungen und gesetzlicher Vorgaben sind Teil der Präventionsstrategie.

Werden Sie Teil der Initiative „Mehr vom Leben“

Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für bewussteren Umgang mit Alkohol

Es gibt viele Möglichkeiten sich im Rahmen der Kampagne zu engagieren und zu zeigen, dass wir SteirerInnen mehr vom Leben wollen. Machen Sie mit und tragen Sie dazu bei, dass die Gefahren von Alkohol in der Steiermark reduziert werden.

Als Einzelperson

  •  Setzen Sie niemanden unter Druck, Alkohol zu trinken.
  • Seien Sie ein Vorbild – vor allem für Kinder und Jugendliche.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Umfeld offen über Alkohol.
  • Machen Sie mit und werden auch Sie ein Teil der Mehr vom Leben-Initiative. 

    Tragen Sie sich hier ein und erhalten Sie regelmäßig Tipps, Informationen über Aktionen oder Veranstaltungen der Kampagne:

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Als Verein

Vereine übernehmen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und leisten einen wertvollen Beitrag um Traditionen, Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen in der Steiermark aufrecht zu erhalten und weiter zu geben.

Auch der Umgang mit Alkohol in der Gemeinschaft hinterlässt Eindrücke und wird weitergegeben. Umso wichtiger ist es verantwortungsbewusst zu genießen. Alkoholprävention ist eine Gemeinschaftsaufgabe und dabei haben alle ein Stück Verantwortung für ein wertschätzendes und gesundes Miteinander zu tragen.

Ihr Verein kann Teil der „Mehr vom Leben“- Initiative werden:

  • Lassen Sie uns an Ihren Eindrücken, Erfahrungen und Ideen teilhaben.
  • Wie werden in Ihrem  Verein Feste und Pausen gestaltet, gibt es Regelungen zum Alkoholkonsum, wie werden Siege oder Niederlagen gefeiert?
  • Wie nehmen Sie Ihre Vorbildfunktion wahr?

Bei Interesse freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme via info@mehr-vom-leben.at

Hier können Sie auch Informationsmaterialien für Ihr Vereinslokal anfordern.

„Ans geht no… oder?“

Erst unbewusst, dann automatisch: Der schleichende Alkoholkonsum kennt keine Grenzen. Und wird genau darum erst als Problem erkannt, wenn er schon eines ist. Bewusstseinsbildung hilft. 

Große Entscheidung sind meistens gut überlegt: Man informiert sich genau und fragt Freunde und Bekannte; man bespricht sich mit seiner Familie und wägt gemeinsam Vor- und Nachteile gegeneinander ab – und dann trifft man eine Entscheidung. Ganz bewusst, am besten ganz rational.

Es sind aber die kleinen Entscheidungen, die wir täglich treffen, die in Summe unser Leben bestimmen. Und die laufen sehr viel unbewusster: Die Entscheidung, was man bestellt. Die Entscheidung, ob man noch Eines trinkt. Die Entscheidung, was man allein daheim gegen den Durst trinkt. Alles kleine Entscheidungen… ohne großes Abwägen, ohne großes Informieren.

Einfach entscheiden, ganz aus dem Bauch heraus.

So lang, bis man eigentlich gar keine Wahl mehr hat.

Und sich nur noch vormacht mit dem Kopf eine Entscheidung treffen zu können, die der Körper aber schon lang für einen getroffen hat.

Und plötzlich ist die Grenze zur Abhängigkeit klar überschritten. Und viele Betroffene berichten, dass sie gar nicht genau sagen können, wann und wo es passiert ist.

Vom Trinken mit Freunden, zu Alkoholismus in Einsamkeit

Für viele Menschen ist Alkohol ein regelmäßiger Teil ihres Alltags: Man trinkt Alkohol gemeinsam mit FreundInnen, in größerer Gesellschaft – auch weil Freunde oder Bekannte einen animieren oder verleiten, mehr zu trinken, als man eigentlich will. Die dann noch auffordernd sagen: „Ans geht doch no… oder?“

Das „Oder“ ist es, an dem sich alles entscheidet: für jeden Einzelnen, jedes einzelne Mal.
Und „Nein“ sagen ist oft gar nicht so einfach? Viele Menschen haben das Gefühl zu müssen, obwohl sie vielleicht gar nicht mehr wollen.

Und irgendwann passiert das alles nur noch völlig unbewusst oder ganz automatisch.

Oft situationsbedingt, weil es einfach als „normal“ gilt, was zu trinken, oft schleichend, weil es einfach zur Gewohnheit wird das zu bestellen, — und oft auch aus sozialem Druck, Kurz: Es verschwimmt die Grenze zwischen Genuss und Muss, und das ist der Beginn, an dem Alkohol zum Problem wird. Mit allen Folgen für den eigenen Körper und die eigene Familie.

Wichtig sich das bewusst zu machen, richtig das bewusst zu sagen

Darum ist es wichtig und richtig auch mal inne zu halten und sich zu überlegen: Will ich das eigentlich? Tut mir das noch gut? Ist es das, was ich auch anderen raten würde? Nur wenn man sich zwischendurch immer wieder diese Fragen stellt, macht man sich bewusst, wann der Genuss geendet, und vielleicht schon das Muss begonnen hat.

Diese Kampagne will dabei unterstüzten, mehr zu dieser Bewusstseinsbildung beizutragen. Und durch mehr Bewusstseinsbildung mitzuhelfen, dass weniger Menschen durch schleichenden Konsum die Grenze überschreiten, die niemand überschreiten will.

Kampagnen-Auftakt in Graz

„Das Thema Alkohol ist zwar allgegenwärtig, dennoch wird kaum drüber gesprochen“, so Landesrat Christopher Drexler. „Es ist vorbildhaft von den Steirerinnen und Steirer dieses schwierige Thema offen zu thematisieren und damit als Vorreiter offensiv anzugehen. Nur so können wir Betroffene bestmöglich unterstützen.“

Landesrat Christopher Drexler bringt auf den Punkt, was seit langem ein Problem ist: Obwohl Alkohol zum täglichen Leben gehört, wird die Problematik des übermäßigem Konsums in der Öffentlichkeit kaum thematisiert. Bei der gestrigen Pressekonferenz stellten wir die Ziele der Kampagne vor und riefen dazu auf, tabulos über Alkoholkonsum zu sprechen.

Die steirischen Medien berichten heute ausführlich darüber, warum es an der Zeit ist, verantwortungsvoller mit Alkohol umzugehen:

 

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Kleine Zeitung, 28.04.2017
Ganzen Artikel lesen


ORF.at berichtet 


Kronen Zeitung Steiermark, 28. April 2017



Klipp Online über die Kampagne

 

Team Mehr vom Leben: 30 Läuferinnen beim Ladies Run am Start

Beim Ladies Run Graz sind wir am Samstag mit einem Team von 30 LäuferInnen an den Start gegangen. Gemeinsam mit VIVID Mitarbeiterinnen und dem Rugby Club Graz Frauen waren wir eines der größten Teams beim Ladies Run. 

Danke für das großartige Engagement aller Läuferinnen im Mehr-vom-Leben-Team. Gemeinsam haben wir ein starkes Zeichen für verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol gesetzt.

Wenn auch Sie Teil der „Mehr vom Leben“- Community werden möchten, senden Sie uns doch ein Email an info@mehr-vom-leben.jetzt oder erfahren Sie hier mehr.

 

„Es gibt zu viel Leid und Elend, das durch übermäßigen Alkoholkonsum entsteht und der Grat zwischen Genuss und Sucht ist schmal; darauf aufmerksam zu machen ist mir wichtig! Diese Aktion im Rahmen des Ladies Run war eine gute Gelegenheit dafür.“

– Ulli, Läuferin im „Mehr vom Leben“- Team

„Was gibt es Schöneres als Zeit mit lieben Menschen zu verbringen? Das muss nicht immer bei einem Glas Wein sein. Der Ladies Run war für mich eine tolle Gelegenheit um gemeinsam auf einen vernünftigen Umgang mit Alkohol hinzuweisen.“

– Lydia über ihr Engagement im „Mehr vom Leben“- Team

„Ich habe beim Ladies Run mitgemacht, weil ich die Initiative unterstützen möchte. Es hat super viel Spaß gemacht gemeinsam die 5km zu bestreiten und laut und sichtbar auf das Thema Alkoholprävention aufmerksam zu machen.“

– Lisa, Läuferin beim Ladies Run Graz

„Ich bin für „Weniger Alkohol – mehr vom Leben“ an den Start gegangen, um zu zeigen, dass Alkohol nicht notwendig ist um Spaß am Leben zu haben.“

– Anne, Läuferin