Glossar

Dieses Glossar erklärt wichtige Begriffe zum Thema Alkohol.

Alkohol am Steuer

Die gesetzlich erlaubte Höchstgrenze für Alkohol am Steuer ist weniger als 0,5 Promille Alkoholgehalt im Blut. In manchen Fällen wird die Grenze jedoch auf 0,1 Promille oder weniger herabgesetzt. Beispielsweise mit dem Probeführerschein oder beim Lenken eines Fahrzeugs der Klassen C, D und F.

Alkoholabbau

Alkohol wird fast ausschließlich über die Leber mithilfe des Enzyms Alkoholdehydrogenase abgebaut. Die Abbaurate beträgt dabei in etwa 0,1 Gramm Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde. Das sind ungefähr 0,13 Promille. Bis ein Mann ein Glas Rotwein abbaut, dauert es ca. 2,5 Stunden.

Alkoholismus, Alkoholabhängigkeit, Alkoholsucht

Alkoholismus, auch Alkoholabhängigkeit oder Alkoholsucht genannt, ist eine ernstzunehmende Krankheit, die meist schleichend entsteht. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an einen gewissen Alkoholpegel. Daher brauchen alkoholkranke Personen immer mehr Alkohol, um sich gut zu fühlen und ihre Probleme zu bewältigen.

Alkoholrausch

Unter dem Begriff „Alkoholrausch“ werden jegliche Beeinträchtigung durch Alkoholkonsum zusammengefasst. Die Beeinträchtigung kann kaum merkbar sein, wie zum Beispiel ein leichter Schwips bis hin zu einer sehr starken Berauschung mit „Kater“ und Erinnerungslücken am nächsten Tag. Man spricht von „Vollrausch“.

Alkoholvergiftung

Mit Alkoholvergiftung wird die schädliche Wirkung auf den Körper bezeichnet, denn Alkohol ist ein Zellgift. Eine Alkoholvergiftung hängt von der konsumierten Menge und der körperlichen Verfassung ab. Leichte Ausfallerscheinungen treten bereits bei geringen Mengen von Alkohol auf (ab einer Blutalkoholkonzentration von 0,2 bis 0,3 Promille). Eine schwere Alkoholvergiftung kann durch Atemstillstand oder Kreislaufversagen zum Tod führen.

Binge Drinking

Der Begriff stammt aus dem englischen Sprachraum und bezeichnet das Rauschtrinken.

Co-Abhängigkeit

Unter Co-Abhängigkeit werden Verhaltensweisen von nahestehenden oder angehörigen Personen verstanden, die eine Bedeutung für die Entstehung, Verstärkung oder Förderung von Suchtverhalten haben können. Dazu gehört auch die Alkoholsucht.

Besonders Frauen bemühen sich teils jahrzehntelang, den Schein nach außen zu wahren und den alkoholkranken Partner zu unterstützen. So entwickelt sich ein Leben, das völlig von der Abhängigkeit des Partners gesteuert wird. Angehörige von alkoholkranken Personen können mit Hilfe von Expert*innen aus der Co-Abhängigkeit entkommen und ein eigenständiges führen.

Co-Abhängigkeit am Arbeitsplatz bedeutet, dass Vorgesetzte und Kolleg*innen das problematische Konsumverhalten lange dulden. In der guten Absicht, der betroffenen Person zu helfen, wird das Problem vertuscht, Verantwortung abgenommen und Arbeitsaufgaben übernommen. Dadurch verschärft sich die Alkoholproblematik aber nur noch weiter.

Jugendschutz

Der Jugendschutz umfasst gesetzliche Regelungen, die Kinder und Jugendliche vor gesundheitlichen, sittlichen und sonstigen Gefahren schützen sollen. Wesentliche Regelungsbereiche sind Ausgehzeiten, Aufenthaltsverbote, Alkohol- und Tabakkonsum sowie der Schutz vor ungeeigneten Medieninhalten. Ziel des Jugendschutzes ist es, junge Menschen vor Gefahren für ihre körperliche, geistige und seelische Entwicklung zu schützen. Außerdem hilft er den Jugendlichen Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Für den Jugendschutz sind die Bundesländer zuständig. Grundsätzlich müssen sich Jugendliche immer an die Bestimmungen des Bundeslandes halten, in dem sie sich gerade aufhalten. Für Jugendliche unter 16 Jahren ist der Konsum von Alkohol generell verboten. Ab dem 16. Geburtstag dürfen Jugendliche alkoholische Getränke wie Bier oder Wein kaufen und konsumieren. Spirituosen und spirituosenhaltige Getränke wie Cocktails oder Alcopops sind jedoch erst ab 18 Jahren erlaubt.

Kater

Was umgangssprachlich als „Kater" bezeichnet wird, sind die akuten negativen Auswirkungen übermäßigen Alkoholkonsums. Dazu gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein. Der Kater tritt in der Regel 6 bis 8 Stunden nach dem Alkoholkonsum auf, meist am Morgen nach einer durchzechten Nacht, und kann bis zu 3 Tage anhalten. Die Hauptursache für einen Kater ist der Wassermangel im Körper, sowie die giftigen Stoffwechselprodukte, die beim Abbau des Alkohols im Körper entstehen. Alkohol entzieht dem Körper Wasser und Mineralstoffe. Dadurch wird das Gehirn schlechter durchblutet. Deshalb verspürt man am Morgen nach einem Kater nicht nur großen Durst, sondern kämpft auch oft mit quälenden Kopfschmerzen.

Langzeitfolgen

Regelmäßiger und übermäßiger Alkoholkonsum führt aufgrund der Verteilung des Alkohols im Blut zu Schädigungen in praktisch allen Geweben. Chronisch erhöhter Alkoholkonsum kann zu zahlreichen Organschäden führen, insbesondere zu Veränderungen der Leber, der Bauchspeicheldrüse, des Herzens, des Nervensystems sowie der Muskulatur. Langzeitstudien zu den Auswirkungen von Alkohol zeigen auch ein erhöhtes Krebsrisiko bei massivem und langjährigem Alkoholkonsum, wie z.B. Mund-, Rachen- und Speiseröhrenkrebs sowie Brustkrebs bei Frauen. Auch das Gehirn ist besonders gefährdet. Zunächst leiden Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit, Kritik- und Urteilsvermögen, später auch die Intelligenz bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen. Darüber hinaus beeinträchtigt Alkoholmissbrauch die Potenz und das sexuelle Erleben.

Leber

Die Leber ist eines der größten Organe des Körpers und spielt eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel. Sie ist verantwortlich für die Umwandlung von Nährstoffen aus der Nahrung in Stoffe, die der Körper verwerten kann. Außerdem speichert die Leber diese Stoffe und gibt sie bei Bedarf an die Zellen ab. Die Leber nimmt giftige Stoffe, wie zum Beispiel Alkohol auf und wandelt diese in ungiftige Stoffe um oder scheidet diese aus. Bei dauerhaftem übermäßigem Alkoholkonsum können verschiedene Leberschäden auf. Diese reichen von der Fettleber, der Leberentzündung, der Leberzirrhose bis hin zum lebensbedrohlichen Leberkoma. Die individuelle Alkoholverträglichkeit hängt von vielen Faktoren ab und ist daher von Mensch zu Mensch verschieden.

Leberzirrhose

Die Leberzirrhose ist das Endstadium einer Leberschädigung. Der Prozess beginnt mit einer fortschreitenden Vermehrung des Bindegewebes, aus dem sich im Verlauf der Erkrankung größere Leberknötchen (mit einem Durchmesser von 3 Millimetern bis 3 Zentimetern) bilden. Durch den Umbau von gesundem Lebergewebe in Bindegewebe kann die Leber nach und nach ihre Funktionen wie Stoffwechsel und Entgiftung nicht mehr ausreichend erfüllen. Es kommt zum chronischen Leberversagen. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß dieses Prozesses sind individuell verschieden. In Österreich sind Alkoholmissbrauch und chronische Leberentzündungen durch Viren wie Hepatitis B und C die häufigsten Ursachen für eine Leberzirrhose. Durch eine rechtzeitige Behandlung der Grunderkrankungen, wie z.B. Alkoholmissbrauch, kann ein Fortschreiten der Leberschädigung in den meisten Fällen verhindert werden.

No & Low abv

Alkoholfreie und alkoholreduzierte Getränke werden in der Fachsprache „No & Low abv“ genannt. „No & Low abv“ bedeutet wenig oder kein Alkohol pro Volumen, also Alcohol by volume. Der Trend „No & low abv“ hat in den letzten Jahren für einen bemerkenswerten Wandel gesorgt. Vor allem bei den jüngeren Generationen findet er großen Anklang.

Null-Punkt trinken oder punktnüchtern

Punktnüchternheit beschreibt den vollständigen Verzicht von Alkohol in bestimmten Situationen und Lebenslagen, wie zum Beispiel im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz, wenn Sie Medikamente einnehmen oder schwanger sind.

Promille

Die Blutalkohol-Konzentration ist ein Maß für die Menge an Ethanol im Blut. Sie wird in Promille (‰), d. h. in Gramm pro Kilogramm Vollblut, oder in Gramm pro Liter (g/l) angegeben, wobei in der Regel Vollblut oder Blutserum verwendet wird. Die Blutalkoholkonzentration gibt Auskunft über den Alkoholgehalt im Körper einer Person und die damit verbundene Beeinträchtigung der Reaktions-, Konzentrations- und Urteilsfähigkeit.

Rauschtrinken – Binge drinking

Diese Begriffe bezeichnen eine risikoreiche Konsumform, bei der große Mengen Alkohol innerhalb einer kurzen Zeitspanne getrunken werden.Eine männliche Figur neben 5 Bierkrügen, eine weibliche Figur neben 4 Bierkrügen.

Der Konsum von fünf oder mehr Gläsern alkoholischer Getränke bei einer Trinkgelegenheit wird als Rauschtrinken definiert. Bei dieser Menge nimmt der Konsumierende mehr als 50g reinen Alkohol zu sich. Zahlreiche gesundheitliche Gefährdungen und Unfallrisiken stehen mit dieser Menge in Zusammenhang.

 

Schmerzmittel

Die Einnahme von Schmerzmittel in Kombination mit Alkohol beeinflusst den Stoffwechsel. Durch die gemeinsame Einnahme kann es zu einer verzögerten Aufnahme der Schmerzmittel kommen. Das kann die Wirkung schwächen. Auch der Abbau der Schmerzmittel im Körper wird verlangsamt. Vor allem bei chronischem Alkoholkonsum kann diese Kombination zu schweren Nieren- oder Leberschäden führen.

Sober Drinking, Mindful Drinking

Der Trend zum „Sober Lifestyle“ („sober“ bedeutet übersetzt „nüchtern“) kommt aus den USA und findet auf der ganzen Welt immer mehr Anklang. Ein solcher Lebensstil definiert den Alkoholverzicht neu und möchte alte Normen und Gewohnheiten brechen. Vor allem soll der gesellschaftliche Druck genommen werden, Alkohol trinken zu müssen, um dazu zu gehören. Anhänger*innen findet der Trend vor allem in der jüngeren Generation. Die Millennials und die Generation Z bevorzugen einen gesundheitsbewussten und nachhaltigen Lebensstil und haben mehr Bewusstsein für die negativen Folgen des Alkoholkonsums. In vielen Ländern gibt es bereits alkoholfreie Lokale, Clubs und Veranstaltungsreihen, bei denen es ganz normal ist, ohne Alkohol zu feiern.

Das Besondere an dem Trend ist, dass der Verzicht auf Alkohol positiv besetzt ist. Im Vordergrund steht zumeist nicht die absolute Abstinenz, sondern ein bewusster und achtsamer Konsum („Mindful Drinking“). Dazu stehen die Menschen auch offen und selbstbewusst. In sozialen Medien sind Tags wie #alcoholfree, #sobriety oder #sobercurious, die jungen Menschen helfen, ihren Alkoholkonsum besser zu kontrollieren, mittlerweile weit verbreitet.

Standardglas

Mittels „Standardgläsern“ wird die Konsummenge des Alkohols vergleichbar gemacht. Ein österreichisches Standardglas enthält rund 20 Gramm reinen Alkohol. Dies entspricht den folgenden Alkoholmengen unter der Annahme, dass die Alkoholkonzentration der verschiedenen Sorten (z. B. verschiedene Weinsorten mit unterschiedlichem Alkoholgehalt) einheitlich ist.

Die Standardglas-Varianten verschiedener alkoholischer Getränke. Für Bier ist es beispielsweise ein halber Liter, für Wein ein viertel Liter.