Expertinnen & Experten

Zusammen für "Mehr vom Leben"

Alkohol im Fokus

Für viele Menschen ist Alkohol ein Teil ihres Alltags. Ob man gemeinsam mit Freundinnen und Freunden trinkt, in größerer Gesellschaft oder in manchen Fällen auch allein: Oft geschieht dies bewusst zum Genuss, manchmal auch völlig unbewusst – oder irgendwann ganz automatisch. Oft passiert es schleichend, weil es zur Gewohnheit wurde, etwas zu trinken. Und oft wird situationsbedingt zum Glas gegriffen, weil es als „normal“ gilt.

Die Initiative „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ des Gesundheitsfonds Steiermark macht die steirische Bevölkerung durch unterschiedliche Maßnahmen und Aktivitäten auf einen genussvollen Umgang mit Alkohol aufmerksam. Sie schafft Bewusstsein für die Folgen von übermäßigem und missbräuchlichem Alkoholkonsum. Im Vordergrund stehen nicht Verbote, sondern Sensibilisierung und Information rund um das Thema Alkohol. Die Steiermark übernimmt österreichweit mit der Umsetzung des Aktionsplans zur Alkoholprävention eine Vorreiterrolle und setzt in folgenden Schwerpunkten Maßnahmen um:

Die Schwerpunkte des Aktionsplans „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“

  • Investitionen in Suchtprävention bei Kindern & Jugendlichen, Familien und älteren Menschen
  • Investitionen in betriebliche Alkoholprävention
  • Maßnahmen für Gastronomie, Events und Vereine
  • Sensibilisierung von Gesundheits- und Sozialberufen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Lobbying und Vernetzung von unterschiedlichen Interessensgruppen

Unsere Angebote


Tipps-Karten mit Herz-Sticker

Unsere „herzigen“ neuen Karten mit Tipps für einen genussvollen, aber verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol. Teilen Sie unsere Botschaft!

Infokarte Sucht & Betriebe

Mit unserer Infokarte „Sucht & Hilfe“ können Sie niederschwellig im Betrieb auf Hilfsangebote und steirische Beratungsstellen aufmerksam machen. Alkoholsucht ist […]

Toolkit für Betriebe

Das „MEHR VOM LEBEN“-TOOLKIT FÜR BETRIEBE ist ein Werkzeugkoffer, der Sie bei der Verankerung von Alkoholprävention in Ihrem Betrieb unterstützt.

Toolkit für Vereine

Ganz egal, ob Sie zuhause eine rauschende Party ausrichten oder mit Ihrem Verein ein Fest planen. Sie können Ihren Gäste mit der neuen Trinkkultur und einfachen Tipps Genuss pur bieten. Ganz nebenbei wirkt sich das Miteinander nachweislich positiv auf die körperliche und geistige Gesundheit von Ihnen und Ihren Gästen aus.

Alkoholfreie Cocktailrezepte

Im neuen „MEHR VOM LEBEN“-REZEPTHEFT finden Sie die besten Rezepte für alkoholfreie Cocktails einfach zum selber mixen! „Das Auge trinkt mit“ – dieses leicht abgewandelte Sprichwort gilt natürlich auch für alkoholfreie Cocktails: Mit einfachen Handgriffen wird jeder Drink zum wahren Augen- und Gaumenschmaus. 16 leckere Rezepte für alle Jahreszeiten und Geschmacksrichtungen machen Lust darauf, Neues auszuprobieren und den Alkohol einfach mal wegzulassen. Überzeugen Sie sich selbst!

Mag.a Dr.in Juliane Bogner Strauß

Landesrätin für Gesundheit Steiermark

„Mit der Kampagne ‚Weniger Alkohol – Mehr vom Leben‘ schaffen wir Bewusstsein für ein sehr ernstes Thema. Übermäßiger Alkoholkonsum geht uns alle an, ist nicht nur herausfordernd für die Betroffenen, sondern für das gesamte familiäre, soziale und berufliche Umfeld. Daher ist es wichtig, die Steirerinnen und Steirer auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol aufmerksam zu machen.“

Infos & Tipps


Alkoholkonsum in Österreich

Österreich liegt gemessen am allgemeinen Alkoholkonsum weit über den WHO-Richtlinien für eine alkoholgesunde Gesellschaft und zählt im internationalen Vergleich zu den Ländern mit den höchsten Konsumraten.

Etwa 15 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren trinkt im problematischen Ausmaß Alkohol. Männer sind mehr als doppelt so oft betroffen wie Frauen. Problematischer Alkoholkonsum nimmt mit steigendem Alter zu und ist zwischen 40 und 70 Jahren am häufigsten.

Kontakte und Beratung

Suchthilfeeinrichtungen in der Steiermark

Der Gesundheitsfonds Steiermark informiert auf seiner Webseite über Einrichtungen der Suchthilfe und deren Standorte im Bundesland.

VIVID – Fachstelle für Suchtprävention

Interessierten Personen und Einrichtungen bietet VIVID neue Angebote zur Alkoholprävention im Alter.

Netzwerk


No & Low abv Netzwerk Steiermark

Der No & Low abv-Newsletter informiert regelmäßig über neue Trends & Entwicklungen in der Gastronomie und den Anbieter*innen. Best Practices sowie konkrete Tipps für die Umsetzung im Alltag helfen Gastronom*innen im Alltag.

Fragen & Antworten


Wie wirkt sich Alkohol auf die Gesundheit aus?

Zu viel Alkohol kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Alkohol begünstigt die Entstehung von Bluthochdruck. Dadurch steigt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Einige Krebserkrankungen werden durch übermäßigen Alkoholkonsum mitverursacht, wie beispielsweise Speiseröhrenkrebs, Magen- und Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Leberkrebs. Neben einer Schädigung des Nervensystems geht regelmäßiges stärkeres Trinken mit einer Störung der Sexualfunktion einher.

Laut dem OECD-Bericht „Health at a Glance“ (2021) liegen die drei Hauptrisikofaktoren für Tod und Erkrankung in der Europäischen Union bei Alkohol, Tabak und Übergewicht. Weltweit betrachtet ist die europäische Bevölkerung jene mit dem höchsten Alkoholkonsum pro Kopf. Österreich ist im internationalen Vergleich sehr weit vorne gereiht beim Pro-Kopf-Konsum pro Jahr. Ältere Menschen, aber auch Jugendliche und Kinder reagieren aus unterschiedlichen Gründen empfindlicher auf Alkohol und sollten dementsprechend geringere Mengen oder gar keinen Alkohol konsumieren.

Alkohol bringt keine gesundheitlichen Vorteile. Je mehr man trinkt, desto schädlicher ist er.

Welche Anzeichen gibt es für Alkoholabhängigkeit?

Laut WHO besteht eine behandlungsbedürftige Alkoholsucht, wenn mindestens 3 der folgenden 6 Kriterien in den vergangenen 12 Monaten erfüllt worden sind:

  • Craving – ein starkes Verlangen, Alkohol zu trinken
  • Kontrollverlust über den Alkoholkonsum bezüglich des Beginns oder der Menge
  • Toleranzentwicklung gegenüber der Alkoholwirkung
  • Einengung auf das Alkohol-Trinken und dadurch Vernachlässigung anderer Interessen
  • Anhaltender Alkoholkonsum trotz eindeutiger schädlicher Folgen (gesundheitlich, psychisch oder sozial)
  • Körperliche Entzugssyndrome bei Reduzierung der Alkoholmenge oder Abstinenz

Bei chronischem Alkoholismus sind schwerwiegende körperliche und psychische Schädigungen die Folge. Alkoholabhängigkeit wirkt sich jedoch nicht nur auf die Betroffenen aus, sondern zieht auch deren Familien, Partnerinnen und Partner und Kinder massiv in Mitleidenschaft. Alkoholabhängigkeit ist eine chronische Erkrankung und muss behandelt werden.

Gibt es Geschlechterunterschiede im Alkoholkonsum?

Weltweit gibt es Unterschiede im Alkoholkonsum bei Männern und Frauen. Auch in Österreich zeigt sich, dass Männer doppelt so häufig täglich oder fast täglich konsumieren wie Frauen. Außerdem sind Männer seltener abstinent und häufiger berauscht als Frauen. Junge Männer scheinen allerdings etwas weniger zu trinken als früher.

Wie gehen Jugendliche mit Alkohol um?

Im Vergleich zu anderen Ländern konsumieren Jugendliche in Österreich häufig und viel Alkohol. Allerdings trinken diese Jugendlichen weniger häufig und kleinere Mengen als in den Jahren zuvor. Vor allem junge Männer trinken weniger als früher.

Laut „steirischem Gesundheitsbericht: Im Fokus Alkohol, 2022“ haben 41 % der Schüler*innen in den letzten 7 Tagen Alkohol getrunken. Kinder und Jugendliche brauchen daher im Zusammenhang mit Alkoholkonsum glaubwürdige, erwachsene Vorbilder und klare und konsequent eingehaltene Jugendschutzbestimmungen.

Infobroschüre „Best Practice Jugendschutz“

Was darf's zu trinken sein? – Ein Jugendschutz-Handlungsleitfaden für Gastronom:innen

 

Welche Mengen Alkohol werden in Österreich als gesundheitlich unbedenklich oder gesundheitsschädlich eingestuft?

Laut WHO gibt es keinen unbedenklichen, sondern nur risikoarmen Konsum, denn jeglicher Alkoholkonsum birgt ein Gesundheitsrisiko.

Daher werden zum Beispiel von der WHO als maximale Tagesmengen für Männer 24 Gramm, für Frauen 12 Gramm Reinalkohol empfohlen. Für Kinder und Jugendliche, Schwangere, (chronisch) kranke Personen oder auch ältere Personen ab 65 Jahren gelten diese Grenzmengen nicht. Hier können schon wesentlich kleinere Mengen zu einer Gesundheitsbeeinträchtigung führen. Es stehen jedoch keine eigens definierten Grenzmengen für spezifische Zielgruppen zur Verfügung. Die derzeit angewendeten Grenzmengen für Alkoholkonsum gelten für gesunde, erwachsene Männer bzw. gesunde, erwachsene Frauen.

Was ist Rauschtrinken („Binge-Drinking“, „heavy episodic drinking“, „Komatrinken“)?

Diese Begriffe bezeichnen eine risikoreiche Konsumform, bei der große Mengen Alkohol innerhalb einer kurzen Zeitspanne getrunken werden.

Schwanger und Alkohol oder doch punktnüchtern

Ein Alkoholkonsum gilt als risikoarm, wenn an die jeweilige Situation angepasst getrunken wird.

Dazu gehört, in bestimmten Situationen und Lebenslagen vollständig auf Alkohol zu verzichten, wie zum Beispiel im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz oder in der Schwangerschaft. Man spricht von Punktnüchternheit.

Informationen zum Thema Alkohol

Handbuch Alkohol in Österreich

Das im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz erarbeitete Handbuch bietet einen umfassenden Überblick über alle in Österreich verfügbaren alkoholrelevanten Daten.

 

Thema: Alkoholkonsum in der Steiermark

Die Website der Gesundheitsberichterstattung Steiermark bietet aktuelle Informationen zum Alkoholkonsum und den Folgen des Alkoholkonsums in der Steiermark.

 

 

Suchtbericht des Landes Steiermark

Im Vier-Jahres-Intervall wird in der Steiermark ein Suchtbericht erstellt und dient als Datenbasis für eine bedarfsgerechte und effiziente Versorgung.

 

State of Health in the EU: Österreich. Länderprofil Gesundheit 2021

Die länderspezifischen Gesundheitsprofile bieten einen knappen und politisch relevanten Überblick über Gesundheit und Gesundheitssysteme. Hervorgehoben werden die besonderen Merkmale und Herausforderungen in den jeweiligen Ländern.

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