Fakten über Alkohol

Alkoholkonsum in Österreich

Alkohol ist in Österreich – wie auch in anderen europäischen Ländern – fixer Bestandteil des Soziallebens. Viele Menschen in Österreich trinken mehr oder weniger regelmäßig Wein, Bier oder Spirituosen.

Obwohl seit den 1970ern der Alkoholkonsum pro Kopf in Österreich zurückgeht, haben 1 Million Österreicherinnen und Österreicher ein problematisches Trinkverhalten.

Der Konsum nimmt mit dem steigenden Alter zu und ist zwischen 40 und 70 Jahren am häufigsten. Eine von fünf Personen zwischen 50 und 60 Jahren trinkt in einem Ausmaß, das eindeutig gesundheitsgefährdend ist. Diese Person trinkt pro Tag mehr als 1,5 Liter Bier (Mann).

Männer trinken beinahe doppelt so häufig im problematischen Bereich wie Frauen. Frauen sind fast doppelt so häufig abstinent wie Männer.

Ungefähr 370.000 Erwachsene in Österreich werden als alkoholabhängig eingestuft (2,5 % der Frauen und 7,5 % der Männer). 

Weibliche Figur neben männlicher Figur. Rechts davon Österreichs Fläche abgebildet.

1 Person von 5 trinkt keinen Alkohol oder nicht mehr als maximal vier Mal pro Jahr.

Im Vergleich zu anderen Ländern konsumieren Jugendliche relativ häufig und viel Alkohol. Allerdings trinken die Jugendlichen im Vergleich zu den Vorjahren weniger oft und kleinere Mengen. Vor allem die jungen Männer trinken weniger als früher.

Alkoholkonsum in der Steiermark

In der Steiermark ist in den letzten Jahren durchschnittlich betrachtet ein leichter Rückgang im Alkoholkonsum zu verzeichnen. Zu erkennen ist dieser Rückgang vor allem in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen.

Ein Anstieg des durchschnittlichen Konsums ist jedoch bei Frauen und in der mittleren Altersgruppe der 35- bis 64-Jährigen zu sehen.

Das Konsummuster von Männern ist generell wesentlich ungesünder. Knapp ein Viertel der steirischen Männer trinkt an mindestens fünf Tagen in der Woche Alkohol. Von knapp 8 % werden fast jeden Tag mindestens sechs alkoholische Getränke getrunken. Rund 7 % sind alkoholabhängig.

Rund 4 % der Steirerinnen und rund 2 % der Steirer trinken gar keinen Alkohol.

Sechs von zehn steirischen Schüler*innen sind beim ersten Konsum von mindestens einem Glas Alkohol 14 Jahre oder jünger.

10 Mäxchen, davon 6 rot und 4 grün gefärbt.

Knapp 43 % der Schülerinnen und knapp 40 % der Schüler von 14 bis 17 Jahren geben an, „in den letzten sieben Tagen“ Alkohol getrunken zu haben.

Fragen & Antworten


Wussten Sie, dass auf Alkohol in der Schwangerschaft verzichtet werden soll?

Es gibt Situationen und Tätigkeiten, in denen man völlig auf Alkohol verzichten sollte, da man sonst sich und andere Menschen gefährdet.

  • im Straßenverkehr
  • während der Arbeit
  • wenn Medikamente eingenommen werden
  • in der Schwangerschaft

Schwangere Frauen dürfen keinen Alkohol trinken, um das ungeborene Kind nicht zu gefährden. Stärkerer Alkoholkonsum während der Schwangerschaft bewirkt in vielen Fällen schwerwiegende Schädigungen beim Ungeborenen (fötales Alkoholsyndrom = FAS bzw. fetale Alkoholeffekte = FAE).

Eltern haben eine Vorbildwirkung für ihre Kinder. Das betrifft sowohl Mütter als auch Väter in allen Lebensphasen der Kinder. Stärkerer elterlicher Alkoholkonsum und ganz besonders Trunkenheit der Eltern belasten Kinder stark.

Wussten Sie, dass für Frauen und Männer unterschiedliche Grenzmengen gelten?

Zur Abgrenzung eines gesundheitsgefährdenden von einem  risikoarmen Alkoholkonsum wurden Grenzmengen für den durchschnittlichen Tagesalkoholkonsum formuliert. Diese bieten eine grobe, aber sinnvolle Orientierungshilfe.

Weibliche Figur über männlicher Figur, daneben je ein Bierkrug und ein Weinglas.

Faustregel für risikoarmen Konsum:

Gesunde Männer können ein großes Glas Bier (0,6 Liter) oder ungefähr ¼ Glas Wein (0,3 Liter) und gesunde Frauen ein kleines Glas Bier (0,4 Liter) oder ungefähr ¼ Glas Wein (0,2 Liter) pro Tag trinken.

Für gesunde Erwachsene wird empfohlen, die Grenzwerte nicht zu überschreiten und mindestens 2 alkoholfreie Tage pro Woche einzuhalten.

Ab der Gefährdungsgrenze beginnt der Hochrisikobereich. Sie sollte unter keinen Umständen überschritten werden.

Ältere Menschen reagieren aus unterschiedlichen Gründen empfindlicher auf Alkohol.

Wussten Sie, dass Alkohol die Hemmschwelle senkt?

Neben Gründen des Geschmacks ist die euphorisierende Wirkung von Alkohol ein wesentliches Motiv, warum Menschen Alkohol trinken. Alkohol senkt die Hemmschwelle und fördert meist einen ungezwungeneren und spontaneren Sozialkontakt und lässt Menschen Handlungen setzen, die im nüchternen Zustand nicht passieren würden.

Wussten Sie, dass eine Vielzahl von Krankheiten durch übermäßigen Alkoholkonsum (mit)verursacht werden?

Alkoholkonsum kann bereits in einem Ausmaß, das viele Menschen noch als völlig unbedenklich bzw. normal erleben, eine Reihe von Organsystemen erheblich belasten bzw. schädigen. Dadurch können schwere Erkrankungen leichter entstehen.

  • Alkohol fördert die Entstehung von zahlreichen Krebsformen, besonders in der Speiseröhre, im Magen-Darm-Trakt, in der Bauchspeicheldrüse, der weiblichen Brust und der Leber.
  • Alkohol wird vom Körper vor allem in der Leber abgebaut. Da der Alkoholabbau den Fettstoffwechsel stört, bewirkt Nahrungszufuhr bei Alkoholkonsum Fetteinlagerungen in der Leber. Das erklärt, warum regelmäßiger Alkoholkonsum die Entwicklung einer Fettleber begünstigt. Wird bei bereits bestehender Fettleber weiter Alkohol getrunken, kommt es in vielen Fällen zur Entwicklung einer alkoholischen Hepatitis. Das ist die Kombination aus Fettleber und Leberentzündung. Dadurch sterben Leberzellen ab und es erfolgt ein Umbau, der letztlich in einer Leberzirrhose oder in Leberkrebs enden kann. Eine Fettleber kann sich bei Alkoholabstinenz wieder vollständig zurückbilden, daher sind alkoholfreie Phasen wichtig, wenn es darum geht, Leberprobleme zu verhindern.
  • Alkohol reizt die Schleimhäute und begünstigt damit Entzündungen jener Körperregionen, die mit Alkohol direkt in Berührung kommen. Das sind zum Beispiel die Speiseröhre, der Magen und der Darm.
  • Alkohol kann das Immunsystem schwächen und zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Infektionen beitragen. Bei Infektionen, zum Beispiel einer Grippe, führt Alkoholkonsum dazu, dass die Abwehr- und Heilungsfähigkeit des Körpers geschwächt wird.
  • Regelmäßiges starkes Trinken schädigt das Nervensystem, zu dem auch das Gehirn gehört.
  • Starker Alkoholkonsum begünstigt die Entstehung von alkoholbedingten Herzmuskelerkrankungen sowie des alkoholinduzierten Muskel- und Knochenschwunds.
  • Alkohol hat Auswirkungen auf Organe und Gewebe, die Hormone produzieren. So kann übermäßiger Alkoholkonsum eine Veränderung des Sekrets der Bauchspeicheldrüse bewirken und zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse führen. Durch die Veränderung der Insulinausschüttung und des Fettstoffwechsels kann die Entstehung von Diabetes mellitus Typ II, Arteriosklerose, Übergewicht, Gicht oder Neuropathie begünstigt werden. Über hormonelle Veränderungen kann Alkohol zu Störungen des Sexualtriebes und bei Frauen zu Zyklusstörungen führen.
  • Anhaltender exzessiver Alkoholkonsum fördert die Entstehung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Eifersuchtswahn oder Psychosen.
Wussten Sie, dass es ca. 2,5 Stunden dauert, bis ein Mann ein Glas Rotwein abbaut?

Wenn Alkohol getrunken wird, gelangt er über den Magen und den Darm in den Blutkreislauf und verteilt sich im ganzen Körper. Der Körper benötigt Zeit, um den Alkohol abzubauen, denn die Leber kann Alkohol nur in einem bestimmten Tempo verarbeiten.

Die durchschnittliche Abbaugeschwindigkeit beträgt etwa 0,1 Promille pro Stunde. Das bedeutet, dass eine Person mit einem Promillewert von 0,8 ungefähr 8 Stunden braucht, um den Alkohol vollständig abzubauen.

Übrigens: Die Abbaugeschwindigkeit lässt sich nicht von außen beschleunigen! Dass Kaffee, Saunagänge oder Sonstiges unterstützen könnte, gehört zu den Alkohol-Mythen.

Frauen haben weniger Körperflüssigkeit als Männer, sie erreichen daher schneller einen höheren Promille-Wert.

Ein Beispiel: Trinkt ein 80 kg schwerer Mann in einer Stunde relativ langsam ein 1/4 Rotwein (=22,5 Gramm Alkohol), baut sich im Körper ein Blutalkoholspiegel von ungefähr 0,25 Promille (= 14,5 Gramm Alkohol) auf. Trinken Frauen und Männer das gleiche Getränk, steigen die Promille bei Frauen schneller (um ungefähr 20 %) und der Abbau erfolgt langsamer (um ungefähr 15 %).

Wussten Sie, dass man Alkohol 3 Monate nachweisen kann?

Die Dauer, in der Alkohol im Körper nachweisbar ist, hängt von verschiedenen Dingen ab:

  • Menge des konsumierten Alkohols
  • Zeitraum, in dem der Alkohol getrunken wurde
  • körperliche Verfassung
  • verwendetes Testverfahren

Im Allgemeinen kann Alkohol in der Atemluft und im Blut mehrere Stunden lang nachgewiesen werden. Im Urin kann Alkohol bis zu 72 Stunden lang entdeckt werden, bei einem Haar-Test bis zu 3 Monate lang.

Der Atemalkoholtest wird am häufigsten von der Polizei verwendet, um den Alkoholgehalt in der Atemluft  zu messen. Die Atemluft wird dabei in ein Messgerät geblasen, das den Alkoholgehalt misst.

Der Blutalkoholtest ist die genaueste Methode, um den Alkoholgehalt im Körper nachzuweisen. Hierbei wird eine Blutprobe entnommen und im Labor untersucht.

Wussten Sie, dass Alkohol aus Getreide, Früchten oder Kartoffeln hergestellt wird?

Alkohol ist eine chemische Verbindung, die in vielen Getränken wie Bier, Wein, Spirituosen und anderen alkoholischen Getränken vorkommt. Der Alkohol in diesen Getränken ist in der Regel Ethanol, eine farblose, brennbare Flüssigkeit, die durch Gärung von Zucker in pflanzlichen Materialien wie Getreide, Früchten oder Kartoffeln hergestellt wird. Die Vergärung von Zucker zu Ethanol ist eine der ältesten bekannten biochemischen Reaktionen und wird seit Jahrtausenden vom Menschen kontrolliert betrieben. Der Alkoholgehalt von Getränken kann durch Destillation noch erhöht werden. Die chemische Formel von Ethanol ist C2H5OH.

Erstellt: 05/2023
Aktualisierung vorgesehen: 2026

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