Alkohol: Wie viel ist okay?

Es gibt international anerkannte Grenzwerte für gesunde Erwachsene, die einen risikoarmen von einem gesundheitsgefährdenden Alkoholkonsum unterscheiden:

Die Grenzmengen sind für Frauen und Männer unterschiedlich. Als Faustregel gilt, dass gesunde Männer ein großes Glas Bier (0,6 Liter) oder ungefähr ¼ Glas Wein (0,3 Liter) und gesunde Frauen ein kleines Glas Bier (0,4 Liter) oder ungefähr ¼ Glas Wein (0,2 Liter) pro Tag trinken können, ohne Gefahren für ihre Gesundheit zu erwarten.

Für gesunde Erwachsene wird empfohlen, die Grenzwerte nicht zu überschreiten und mindestens 2 alkoholfreie Tage pro Woche einzuhalten.

Wichtig ist, diese Mengen nicht als feste Grenze zu sehen, sondern als Richtwert. Denn jeder Mensch verarbeitet Alkohol anders. Zum Beispiel reagieren ältere Menschen aus unterschiedlichen Gründen empfindlicher auf Alkohol.

Überschreitet man eine bestimmte Menge Alkohol am Tag, beginnt die sogenannte „Gefährdungsgrenze“. Hier ist eine Gefährdung der Gesundheit sehr wahrscheinlich. Langjähriger und exzessiver Alkoholkonsum bewirkt ein erhebliches Krankheitsrisiko.

Für Männer liegt die Gefährdungsgrenze bei ungefähr 1,5 Liter Bier oder 1 Flasche Wein (0,75 Liter) pro Tag.

Für Frauen liegt die Grenze bei ungefähr 1 Liter Bier oder 2 Gläsern Wein (0,5 Liter) pro Tag.

Wer ein alkoholisches Getränk ablehnt, stößt meist auf Unverständnis und Erstaunen oder erntet kritische Reaktionen. Kein Wunder also, dass es vielen Menschen schwerfällt, „Nein“ zu Alkohol zu sagen.

Sucht man im Internet nach „Ausreden für den Verzicht auf Alkohol“, liefert Google binnen Sekunden knapp 95.000 Treffer. Ein einfaches, aber bestimmtes „Nein, danke!“ reicht völlig. Es sind keine Ausreden nötig, wenn Sie keinen Alkohol trinken möchten! Ob Sie Alkohol trinken möchten oder nicht, dürfen Sie als erwachsene Person ganz alleine entscheiden!

Wenn die Ablehnung begründet wird, ist es wichtig, darauf zu achten, dass man sich nicht für ein Nein entschuldigt oder gar rechtfertigt. Vor allem Gastgeberinnen und Gastgeber sollten ihren Gästen die Wahlfreiheit lassen und auch immer alkoholfreie Alternativen anbieten. Das alkoholfreie oder alkoholreduzierte Angebot dafür wird immer attraktiver und größer.

Es gibt keine gesunde Menge Alkohol. Die Menge und die Rahmenbedingungen entscheiden, ob Alkohol zur Gefahr wird. Deshalb darf Alkohol kein ständiger „Alltagsbegleiter“ sein. Hier einige Tipps für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol:

• Halten Sie zwei alkoholfreie Tage pro Woche ein.
• Seien Sie ein Vorbild und genießen Sie in Maßen.
• Überreden Sie niemanden, Alkohol zu trinken.
• Stoßen Sie auch mit alkoholfreien Getränken an.
• Trinken Sie Alkohol nicht gegen den Durst.
• Vermeiden Sie „Vollräusche“.
• Beachten Sie den Jugendschutz.
• Trinken Sie keinen Alkohol während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei der Arbeit oder im Straßenverkehr.

Alkohol wirkt sich sehr schnell auf den Körper aus. Vor allem beeinträchtigt er die Funktionen des Gehirns. Je nachdem, wie hoch die Konzentration des Alkohols im Blut ist, gibt es verschiedene körperliche und psychische Auswirkungen:

Alkoholisierte Personen merken diese Veränderungen selbst oft nicht. Das kann gefährlich sein, weil sie sich fitter und aufmerksamer fühlen, als sie eigentlich sind. Lassen Sie betrunkene Personen daher nie selbst mit dem Auto fahren und sorgen Sie für eine sichere Heimfahrt, zum Beispiel mit dem Taxi.

Wie viel Alkohol in verschiedenen Getränken enthalten ist, ist unterschiedlich. Spirituosen wie Schnaps, Gin oder Rum haben einen höheren Alkoholgehalt als Bier oder Wein und können daher bei gleicher getrunkener Menge zu einem höheren Promillewert führen.

Die Werte in der Tabelle/Grafik dienen als Orientierung. Die Wirkung des Alkohols ist aber auch abhängig von anderen Faktoren wie Gesundheitszustand, Geschlecht und Körpergewicht beziehungsweise Körpergröße.

Hier sehen Sie unterschiedliche alkoholische Getränke entsprechend einem Standardglas. Ein österreichisches Standardglas enthält rund 20 Gramm reinen Alkohol. Das entspricht in etwa der Menge für einen risikoarmen Konsum.