Fakten über Alkohol

Alkohol in Österreich

Alkohol ist in Österreich – wie auch in anderen europäischen Ländern – fixer Bestandteil des Soziallebens. Viele Menschen in Österreich trinken mehr oder weniger regelmäßig Wein, Bier oder Spirituosen.

Mehr vom Leben Alkoholkonsum in Österreich

 

Fragen & Antworten


Wussten Sie, dass Alkohol durch Getreide, Früchte oder Kartoffeln hergestellt wird?

Alkohol ist eine chemische Verbindung, die in vielen Getränken wie Bier, Wein, Spirituosen und anderen alkoholischen Getränken vorkommt. Der Alkohol in diesen Getränken ist in der Regel Ethanol, eine farblose, brennbare Flüssigkeit, die durch Gärung von Zucker in pflanzlichen Materialien wie Getreide, Früchten oder Kartoffeln hergestellt wird. Die Vergärung von Zucker zu Ethanol ist eine der ältesten bekannten biochemischen Reaktionen und wird seit Jahrtausenden vom Menschen kontrolliert betrieben. Der Alkoholgehalt von Getränken kann durch Destillation noch erhöht werden. Die chemische Formel von Ethanol ist C2H5OH.

Alkohol ist eine Droge, die als Lebergift eingestuft wird, hat eine psychoaktive Wirkung auf das Gehirn und kann zu Veränderungen des Verhaltens, der Emotionen und des Bewusstseins führen. Die Wirkung hängt von der Menge des Alkohols ab, die eine Person konsumiert, sowie von Faktoren wie Gewicht, Geschlecht und Alter.

In Maßen ist der Konsum von Alkohol in Maßen genussvoll, übermäßiger Alkoholkonsum kann jedoch zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Leberschäden, Krebs, Herzerkrankungen und psychischen Problemen führen. Auch eine Alkoholabhängigkeit kann sich durch andauernden übermäßigen Konsum entwickeln. Alkohol ist ein Suchtmittel, das bei andauerndem übermäßigem Konsum Abhängigkeit verursachen kann. Alkohol sollte daher nicht getrunken werden, um dauerhaft psychische oder soziale Probleme zu kompensieren.

Wussten Sie, dass Alkohol die Hemmschwelle senkt?

Neben Gründen des Geschmacks ist die euphorisierende Wirkung von Alkohol ein wesentliches Motiv, warum Menschen Alkohol trinken. Alkohol senkt die Hemmschwelle und fördert meist einen ungezwungeneren und spontaneren Sozialkontakt und lässt Menschen Handlungen setzen, die im nüchternen Zustand nicht passieren würden.

Wussten Sie, Alkohol bereits in der Schwangerschaft vermieden werden soll?

Es gibt Situationen und Tätigkeiten, in denen man völlig auf Alkohol verzichten sollte, da man sonst sich und andere Menschen gefährdet.

  • im Straßenverkehr
  • während der Arbeit
  • wenn Medikamente eingenommen werden
  • in der Schwangerschaft

Schwangere Frauen dürfen keinen Alkohol trinken, um das ungeborene Kind nicht zu gefährden. Stärkerer Alkoholkonsum während der Schwangerschaft bewirkt in vielen Fällen schwerwiegende Schädigungen beim Ungeborenen (fötales Alkoholsyndrom = FAS bzw. fetale Alkoholeffekte = FAE).

Eltern haben eine Vorbildwirkung für ihre Kinder. Das betrifft sowohl Mütter als auch Väter in allen Lebensphasen der Kinder. Stärkerer elterlicher Alkoholkonsum und ganz besonders Trunkenheit der Eltern belasten Kinder stark.

Wussten Sie, dass Frauen schneller an Alkohol Folgen leiden?

Zur Abgrenzung eines gesundheitsgefährdenden von einem weitgehend unbedenklichen Alkoholkonsum wurden Grenzmengen für den durchschnittlichen Tagesalkoholkonsum formuliert. Diese bieten eine grobe, aber sinnvolle Orientierungshilfe. Wenn Frauen etwa 2/3 der von Männern konsumierten Alkoholmenge trinken, verursacht das die gleichen Folgen.

Die Harmlosigkeitsgrenze bezieht sich auf jene Alkoholmenge, bis zu der relativ unbedenklich Alkohol konsumiert werden kann, vorausgesetzt man ist gesund! Für gesunde Erwachsene wird empfohlen, die Grenzwerte nicht zu überschreiten und mindestens 2 alkoholfreie Tage pro Woche einzuhalten.

Ab der Gefährdungsgrenze beginnt der Hochrisikobereich. Sie sollte unter keinen Umständen überschritten werden.

Ältere Menschen reagieren aus unterschiedlichen Gründen empfindlicher auf Alkohol.

Wussten Sie, dass Alkohol den Appetit anregt?

Alkoholkonsum kann bereits in einem Ausmaß, das viele Menschen noch als völlig unbedenklich bzw. normal erleben, eine Reihe von Organsystemen erheblich belasten bzw. schädigen. Dadurch können schwere Erkrankungen leichter entstehen.

  • Alkohol fördert die Entstehung von zahlreichen Krebsformen, besonders in der Speiseröhre, im Magen-Darm-Trakt, in der Bauchspeicheldrüse, der weiblichen Brust und der Leber.
  • Alkohol wird vom Körper vor allem in der Leber abgebaut. Da der Alkoholabbau den Fettstoffwechsel stört, bewirkt Nahrungszufuhr bei Alkoholkonsum Fetteinlagerungen in der Leber. Das erklärt, warum regelmäßiger Alkoholkonsum die Entwicklung einer Fettleber begünstigt. Wird bei bereits bestehender Fettleber weiter Alkohol getrunken, kommt es in vielen Fällen zur Entwicklung einer alkoholischen Hepatitis. Das ist die Kombination aus Fettleber und Leberentzündung. Dadurch sterben Leberzellen ab und es erfolgt ein Umbau, der letztlich in einer Leberzirrhose oder in Leberkrebs enden kann. Eine Fettleber kann sich bei Alkoholabstinenz wieder vollständig zurückbilden, daher sind alkoholfreie Phasen wichtig, wenn es darum geht, Leberprobleme zu verhindern.
  • Alkohol reizt die Schleimhäute und begünstigt damit Entzündungen jener Körperregionen, die mit Alkohol direkt in Berührung kommen. Das sind zum Beispiel die Speiseröhre, der Magen und der Darm.
  • Alkohol kann das Immunsystem schwächen und zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Infektionen beitragen. Bei Infektionen, zum Beispiel einer Grippe, führt Alkoholkonsum dazu, dass die Abwehr- und Heilungsfähigkeit des Körpers geschwächt wird.
  • Regelmäßiges starkes Trinken schädigt das Nervensystem, zu dem auch das Gehirn gehört.
  • Starker Alkoholkonsum begünstigt die Entstehung von alkoholbedingten Herzmuskelerkrankungen sowie des alkoholinduzierten Muskel- und Knochenschwunds.
  • Alkohol hat Auswirkungen auf Organe und Gewebe, die Hormone produzieren. So kann übermäßiger Alkoholkonsum eine Veränderung des Sekrets der Bauchspeicheldrüse bewirken und zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse führen. Durch die Veränderung der Insulinausschüttung und des Fettstoffwechsels kann die Entstehung von Diabetes mellitus Typ II, Arteriosklerose, Übergewicht, Gicht oder Neuropathie begünstigt werden. Über hormonelle Veränderungen kann Alkohol zu Störungen des Sexualtriebes und bei Frauen zu Zyklusstörungen führen.
  • Anhaltender exzessiver Alkoholkonsum fördert die Entstehung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Eifersuchtswahn oder Psychosen.
Wussten Sie, dass es ca. 2,5 Stunden dauert, bis ein Mann ein Glas Rotwein abbaut?

Wenn Alkohol getrunken wird, gelangt er über den Magen und den Darm in den Blutkreislauf und verteilt sich im ganzen Körper. Der Körper benötigt Zeit, um den Alkohol abzubauen, denn die Leber kann Alkohol nur in einem bestimmten Tempo verarbeiten.

Die durchschnittliche Abbaugeschwindigkeit beträgt etwa 0,1 Promille pro Stunde. Das bedeutet, dass eine Person mit einem Promillewert von 0,8 ungefähr 8 Stunden braucht, um den Alkohol vollständig abzubauen.

Übrigens: Die Abbaugeschwindigkeit bleibt gleich, egal, wieviel Alkohol getrunken worden ist. Und sie lässt sich auch nicht von außen beschleunigen: Ein „Herausschwitzen“ von Alkohol ist nicht möglich.

Frauen haben weniger Körperflüssigkeit als Männer, sie erreichen daher schneller einen höheren Promille-Wert.

Ein Beispiel: Trinkt ein 80 kg schwerer Mann in einer Stunde relativ langsam ein 1/4 Rotwein (=22,5 Gramm Alkohol), baut sich im Körper ein Blutalkoholspiegel von ungefähr 0,25 Promille (= 14,5 Gramm Alkohol) auf. Trinken Frauen und Männer das gleiche Getränk, steigen die Promille bei Frauen schneller (um ungefähr 20 %) und der Abbau erfolgt langsamer (um ungefähr 15 %).

Wussten Sie, dass man Alkohol 3 Monate nachweisen kann?

Die Dauer, in der Alkohol im Körper nachweisbar ist, hängt von verschiedenen Dingen ab:

  • Menge des konsumierten Alkohols
  • Zeitraum, in dem der Alkohol getrunken wurde
  • körperliche Verfassung
  • verwendetes Testverfahren

Im Allgemeinen kann Alkohol in der Atemluft und im Blut mehrere Stunden lang nachgewiesen werden. Im Urin kann Alkohol bis zu 72 Stunden lang entdeckt werden, bei einem Haar-Test bis zu 3 Monate lang.

Der Atemalkoholtest wird am häufigsten von der Polizei verwendet, um den Alkoholgehalt im Blut zu messen. Die Atemluft wird dabei in ein Messgerät geblasen, das den Alkoholgehalt im Atem misst. Der Blutalkoholtest ist die genaueste Methode, um den Alkoholgehalt im Körper nachzuweisen. Hierbei wird eine Blutprobe entnommen und im Labor untersucht.

Erstellt: 05/2023
Aktualisierung vorgesehen: 2026

 

Quellenverzeichnis

Wissen zum Thema Alkohol:
Dialogwoche Alkohol, https://www.dialogwoche-alkohol.at/wissen/

Alkohol, Informationen für Eltern:
Alkohol? Kenn dein Limit,
https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholberatung/informationen-fuer-eltern/

Handbuch Alkohol Österreich:
Zahlen. Daten. Fakten. Trends, 2009, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Drogen-und-Sucht/Alkohol/Handbuch-Alkohol-Oesterreich.html

Informationen zum Thema Alkohol und Sucht:

Anton Proksch Institut, https://www.api.or.at/sucht-abhaengigkeit/alkoholsucht/

Thema Alkoholkonsum: Alkoholbericht Steiermark, https://gesundheitsbericht-steiermark.at/Alkoholbericht/

https://mpu-konkret.de/wie-lange-ist-alkohol-im-blut-nachweisbar/

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