Folgen von Alkoholkonsum

Was macht Alkohol im Körper?

In kleinen Mengen ist Alkohol zwar nicht gefährlich, Vorteile für die Gesundheit bringt er aber keine.

Regelmäßiger Alkoholkonsum ist für alle Organe schädlich. Er erhöht langfristig das Risiko für chronische Erkrankungen und senkt die Lebenserwartung deutlich. Wenn aus Gewohnheit häufig Alkohol getrunken wird, riskieren Sie, an einer Alkoholabhängigkeit zu erkranken.

Kurzfristige Folgen von Alkoholkonsum

Alkohol beeinflusst die Informationsübertragung im Gehirn und aktiviert das Belohnungssystem. Das wirkt sich auf unser Denken und Fühlen aus. Weil Alkohol ein Zellgift ist, ist jede Form von Alkoholrausch auch immer eine mehr oder weniger schwere Vergiftung.

Ein „Kater“ ist die Folge von zu viel Alkoholkonsum und kann von Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühlen und Austrocknung begleitet sein. Der Grund ist, dass der Körper für den Abbau von Alkohol Flüssigkeit braucht. Diese zieht er von Organen, auch dem Gehirn ab. Ein Kater kann den nächsten Tag beeinträchtigen und sogar die Arbeitsfähigkeit einschränken.

Eine typische Folge von zu viel Alkohol ist auch der so genannte „Filmriss“. Dabei werden bestimmte Bereiche des Gehirns betäubt. Erinnerungen werden nicht abgespeichert und können später auch nicht wieder abgerufen werden.

Unüberlegte Entscheidungen, eine niedrigere Hemmschwelle, eine höhere Risikobereitschaft sowie Schwierigkeiten beim Sprechen und Gleichgewichtsstörungen sind typische Nebenwirkungen von einem Rausch. Manche Menschen werden auch aggressiv, wenn sie getrunken haben.

Von einer Alkoholvergiftung spricht man, wenn die Hirnfunktionen durch Ethanol massiv eingeschränkt werden. Eine schwere Alkoholvergiftung kann durch Atemstillstand oder Kreislaufversagen sogar zum Tod führen.

Infos & Tipps


Alkoholvergiftung: So helfen Sie richtig

  • Bringen Sie die Person in eine stabile Seitenlage.
  • Rufen Sie die Rettung 144 an.
  • Lassen Sie die Person nicht allein, geben Sie ihr Wasser und halten Sie sie warm.
  • Bringen Sie Betroffene nicht zum Erbrechen (Erstickungsgefahr).

Langzeitfolgen von übermäßigem Alkoholkonsum

Wenn Alkohol in großen Mengen über einen längeren Zeitraum konsumiert wird, kann dies zu einer Alkoholabhängigkeit führen. Verdauungsprobleme, Gewichtszunahme und eine Schwächung des Immunsystems können auftreten. Erhöhte Cholesterinwerte bzw. Diabetes sind ebenfalls zu nennen.

Ein Abbild mit einem Körper. Es werden die Auswirkungen im Falle von überhöhtem Alkoholkonsum von verschiedenen Organen dargestellt.

Die Spätfolgen sind schwere gesundheitliche Schäden bzw. chronische Erkrankungen, etwa Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magen-Darm-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfall oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, ist ebenfalls erhöht. Besonders gilt das für Speiseröhrenkrebs, Magen- und Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Leberkrebs.

Bei chronischem Alkoholismus kommt es zu Charakter- und Leistungsveränderungen. Zum Beispiel ist die Merkfähigkeit gestört, die Aufmerksamkeit und Konzentration herabgesetzt, man ist oft müde, Urteils- und Kritikfähigkeit nehmen ab, Interessen gehen verloren, Unzuverlässigkeit und Stimmungsschwankungen steigen.

Gut zu wissen: Alkohol und Gehirn

  • Bereits wenig Alkohol beeinträchtigt die Funktionstüchtigkeit des Gehirns unmittelbar.
  • Je regelmäßiger man trinkt, desto höher ist das Risiko einer Alkoholabhängigkeit.
  • Ein risikoreicher Alkoholkonsum kann langfristige neurologische Krankheiten wie Demenz auslösen.

Fragen & Antworten


Wie wirkt sich Alkohol auf das Gehirn aus?

Das Gehirn ist die Schaltzentrale des Körpers und steuert unser gesamtes Handeln. Alkohol ist ein Nervengift. Er wirkt direkt im Gehirn und beeinflusst die Gehirnfunktionen. Alkohol beeinflusst verschiedene Botenstoffe, die dafür zuständig sind, Informationen zwischen Nervenzellen zu übermitteln. Daher wird Alkohol auch als „psychoaktiv“ bezeichnet, das heißt, er verändert den Bewusstseinszustand. Jeder Schluck Alkohol, den Sie trinken, beeinträchtigt Ihr Gehirn und kann es sogar dauerhaft schädigen.

Alkohol kann die Gehirnzellen schädigen und zu Gedächtnisproblemen, Konzentrationsstörungen und anderen intellektuellen Beeinträchtigungen führen.

Wie wirkt sich Alkohol auf die Psyche aus?

Auch die Psyche ist betroffen, mögliche Folgen sind Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Schlafstörungen oder sogar Persönlichkeitsveränderungen. Neben einer Schädigung des Nervensystems geht regelmäßiges stärkeres Trinken mit einer Störung der Sexualfunktion einher.

Alkoholkonsum kann das Risiko für Depressionen erhöhen und die Symptome verstärken. Alkohol hilft zwar vorübergehend, negative Gefühle zu unterdrücken, führt jedoch langfristig zu einer Verschlimmerung der Depression.

Alkoholkonsum erhöht möglicherweise auch das Risiko für Demenz.

Welche Folgen hat Alkohol für Familie, Beziehung und Arbeitsstelle?

Eine Alkoholabhängigkeit hat nicht nur Auswirkungen auf die eigene Gesundheit. Vor allem Familienmitglieder leiden in der Regel unter emotionalen, finanziellen und gesundheitlichen Schwierigkeiten – auch deshalb, weil es oft einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Gewalttätigkeit gibt. Das kann so weit gehen, dass Familienmitglieder selbst Hilfe benötigen. Auch am Arbeitsplatz kann es zu Problemen kommen: Alkoholsüchtige Menschen haben ein erhöhtes Risiko, ihre Arbeit zu verlieren.

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Erstellt: 05/2023
Aktualisierung vorgesehen: 2026

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