Mehrere Papierblätter eines Aktionsplans aufgefächert
Fakten

Der Steirische Aktionsplan Alkoholprävention

Die Steiermark will mehr vom Leben
24. April 2017

Wir haben viel vor

In der Steiermark soll ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol etabliert werden. Weniger Alkohol bringt mehr vom Leben – wo zu viel Alkohol Einfluss auf das Leben hat und wie die schönen Momente auch ohne oder mit wenig Alkohol funktionieren können, wird in den Schwerpunkten des Aktionsplan Alkoholprävention beschrieben.

Die sieben Schwerpunkte im Überblick

Schwerpunkt 1: Investitionen in Suchtprävention bei Kindern, Jugendlichen und Familien

In Österreich lebt ein Viertel aller Kinder und Jugendlicher in einem gemeinsamen Haushalt mit einem alkoholabhängigen oder -missbrauchenden Familienmitglied (vgl. Puhm et al. 2008, S37). Alkohol ist im gesellschaftlichen Leben allgegenwärtig und bereits Dreijährige können die bevorzugte Sorte Alkohol der Eltern beim Namen nennen.

Im Jugendalter gehören das Austesten von Grenzen sowie Erfahrungen mit Grenzüberschreitungen zum Entwicklungsprozess dazu.

Kinder und Jugendliche brauchen deshalb glaubwürdige, erwachsene Vorbilder, klare und konsequent eingehaltene Jugendschutzbestimmungen, altersadäquate, sachliche Informationen zum Thema Alkohol und Programme, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol fördern.

Der Aktionsplan Alkoholprävention der Steiermark trägt diesem Umstand Rechnung indem Elternfortbildungen, Fort- und Weiterbildungen für Pädagogische Berufe, Jugendarbeit und aufsuchende Familienarbeit sowie Lebenskompetenzprogramme angeboten werden.

Schwerpunkt 2: Investitionen in Betrieblicher Alkoholprävention

Ein riskanter oder abhängiger Konsum bringt soziale und gesundheitliche Belastungen mit sich, die über kurz oder lang zur Beeinträchtigung der Arbeitsleistung und zur Vernachlässigung von Arbeitspflichten führen. Das unmittelbare Unfallrisiko erhöht sich, Fehlzeiten und Krankenstände sind die Folgen.

Wer alkoholisiert arbeitet gefährdet nicht nur sich selbst, sondern belastet auch die Kolleginnen und Kollegen.

Trotzdem wird dieses Thema immer noch tabuisiert. Der praktizierte Umgang reicht von Überreaktion bis Untätigkeit und ist geprägt von Fehlinformationen, Mythen, gut gemeinten Ratschlägen und falsch verstandener Hilfe.

Ziel des Aktionsplan für Alkoholprävention ist den steirischen Betrieben Werkzeuge zur Verfügung zu stellen die Information und Sensibilisierung möglich machen und Hilfsangebote klar aufzeigen.

Schwerpunkt 3: Selbstverpflichtung, Anreize und Schulungen in Gastronomie, Handel und Tankstellen

Branchen, die unmittelbar in die Alkoholwirtschaft miteingebunden sind wie Handel, Gastronomie und Tankstellen, haben einen gesonderten Anspruch im Umgang mit Alkohol.

Der Umgang mit Jugendschutz, mit berauschten KundInnen und die Schwierigkeiten die dieser beinhaltet erfordert ein spezielles Maßnahmenpaket.

Der Aktionsplan Alkoholprävention wird diesen Rahmenbedingungen gerecht und ergänzt den Betriebsschwerpunkt, indem die Bedarfe des alkoholhandelnden Personals erhoben sowie Schulungen für MitarbeiterInnen und Führungskräfte angeboten werden.

Schwerpunkt 4: Aktivierende Maßnahmen in Bezug auf Feste und Feiern

Vereine sind ein Ort der sozialen Begegnung – Alt und Jung, Mann und Frau leisten einen wertvollen Beitrag um kulturelle Werte und Traditionen in der Steiermark aufrecht zu erhalten. Ein funktionierendes Vereinsleben basiert auf Vorbildfunktion und einem wertschätzenden Miteinander.

Diese Vorbildwirkung und dieses Miteinander sollen besonders im Umgang mit Alkohol reflektiert werden und eine präventive und jugendschutzfreundliche Vereinskultur umgesetzt werden. Im Sinne des Aktionsplan Alkoholprävention sollen VeranstalterInnen und Vereine sensibilisiert werden, einen Beitrag zum verantwortungsvollen, genussvollen Umgang mit Alkohol zu leisten und soziale Verantwortung zu übernehmen.

Schwerpunkt 5: Sicherstellen von Kapazitäten für steigenden Beratungs- und Therapiebedarf

Der Aktionsplan Alkoholprävention soll in erster Linie einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol thematisieren. Diese Auseinandersetzung wird die Nachfrage an Beratungs- und Behandlungsangeboten für Betroffene und deren Angehörigen erhöhen.

Im Sinne dessen umfassen die Maßnahmen des Aktionsplan Alkoholprävention ausreichend bedarfsgerechte und regionale Beratungs-, Behandlungs- und Rehabilitationsangebote für Betroffene und deren Angehörige sicherzustellen sowie durch Früherkennung und Kurzinterventionen, Spätfolgen für die betroffene Person selbst, das soziale Umfeld und die gesamte Gesellschaft zu reduzieren.

Schwerpunkt 6: Kommunikationskonzept des Steirischen Aktionsplans Alkoholprävention

Am Stammtisch, beim Wirt des Vertrauens, im familiären Umfeld und Bekanntenkreis wird debattiert. Jetzt ist es Zeit über Alkohol an sich zu reden. Mittels der Kampagne „Weniger Alkohol- Mehr vom Leben“ wird der steirischen Bevölkerung Information und Wissen rund ums Thema Alkohol zur Verfügung gestellt. Fakten werden Mythen gegenübergestellt. Mittels der Aufmerksamkeit für das Thema soll das eigene Trinkverhalten reflektiert und hinterfragt werden.

Die unterschiedlichen Kommunikationsmaßnahmen und –aktivitäten dienen dem verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit Alkohol in der Steiermark einerseits und der Steigerung des Bekanntheitsgrades von Hilfsangeboten andererseits.

Schwerpunkt 7: Politische Gesundheitsarbeit 

Die Gesundheit der Bevölkerung kann nur durch gebündelte Anstrengungen in allen Politikfeldern wirksam und nachhaltig gefördert werden.

Die Gestaltung von Rahmenbedingungen durch Politik in Form von Änderungen, Beschränkungen und gesetzlicher Vorgaben sind Teil der Präventionsstrategie.

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